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Handlungsbedarf bei ReFuelEU Aviation
Der vorliegenden Verordnungsentwurf hat aus Sicht der PEK massive Auswirkungen auf die Biokraftstoffproduktion, da hier von Seiten DG MOVE die verfügbaren Mengen an Altspeisefett (UCO) falsch eingeschätzt wurden. Daher muss der Verordnungsentwurf im Anhang I dahingehend ergänzt werden, dass die Verwendung von SAF, das aus Ausgangsstoffen des Anhangs IX Teil B produziert wurde, auf 330.000 t/Jahr begrenzt wird.
- Unfairer Wettbewerb: HEFA-SAF-Hersteller erhalten mit dem Mandat einen (unfairen) Wettbewerbsvorteil im Markt für begrenzt verfügbare Abfallöle gegenüber Produzenten von abfallbasiertem Biodiesel, die über kein entsprechendes Mandat für den Straßenverkehr verfügen.
- „Rohstoff-Kannibalisierung“: Das ReFuelEU Aviation-Mandat würde zu einer „Rohstoff-Kannibalisierung“ führen und den meist mittelständischen Produzenten von abfallbasiertem Biodiesel die Rohstoffbasis entziehen.
- Klimaschaden: Ein Umleiten von Abfallölen aus der Biodieselproduktion in die HEFA-SAF-Produktion würde zwar die Treibhausgasemissionen des Luftverkehrs mindern aber die Treibhausgasemissionen des Verkehrssektors insgesamt erhöhen; in 2025 bereits um etwa 1 Mio. t CO2-eq.
- Anstieg der Klimaschutzkosten: HEFA-SAF aus Abfallölen ist für Verbraucher die teurere Verwendungsoption. In Anbetracht der ohnehin hohen Energiekosten sollte für Abfallöle der verbraucherfreundlichere Nutzungspfad einer Biodieselproduktion gewählt werden.
- Arbeitsplatzverlust und Verlust regionaler Wertschöpfung: Das Umleiten von Abfallölen aus der Biodieselproduktion würde unweigerlich zu Arbeitsplatzverlusten führen, da zahlreichen vorwiegend deutschen Produzenten von abfallbasiertem Biodiesel die Rohstoffbasis entzogen würde. Diese müssten ihre Produktion einstellen. Gleichzeitig würde die überwiegend regionale Wertschöpfung der Biodieselproduktion ins Ausland verlagert, wo Mineralölgesellschaften HEFA-SAF produzieren bzw. produzieren werden.
- Verlust einer wichtigen Klimaschutzoption für den heimischen Straßen- und Schiffsverkehr und damit für die Bundesregierung zur Erfüllung ihrer Klimaziele: Müssten heimische Produzenten von abfallbasiertem Biodiesel ihre Produktion einstellen, würde Österreich die Produktion des Kraftstoffes verlieren, der die Treibhausgasemissionen um über 90% mindert.
- Fehlender Anreiz zur Entwicklung und Skalierung neuer Verfahren und zur Nutzung bisher ungenutzter Abfälle und Reststoffe (Ausnahme: E-Kerosin, das einzig eine Unterquote erhalten wird).